Workshops und Veranstaltungen

Das Programm

Donnerstag, 7.9.2023

9:00–18:00 Uhr

»Mit allen Sinnen: Impacttechniken« – so lautet der Titel des DGZH-Spezials 2023 mit der Psychotherapeutin Frauke Niehues. Der Workshop findet am 7. September wie jedes Jahr im Rahmen des Hypnose-Kongresses in Berlin statt.

Weitere Informationen

9:00 bis 18:00 Uhr

Am Donnerstag, den 7. September können Studierende der Zahnmedizin, Medizin und Psychologie kostenfrei einen eigenen Kongresstag erleben. Der Studierendentag der DGZH steht in diesem Jahr unter dem Leitthema »Erfolgreiche Bewältigung von Prüfungsängsten«.

Weitere Informationen

Freitag, 8.9.2023

9:00–10:00 Uhr

Hypnose ist ein wunderbarer Weg, um in die Erfahrungswelten anderer Menschen einzutauchen. Sie hat es mir als blindem Hypnotherapeuten ermöglicht, das Sehen zu verstehen. Blind muss man anders Hypnose machen. Man muss Techniken neu erfinden. Wenn wir unsere Ressourcen kennen, entwickelt sich die eigene Hypnose-Form von selbst.

10:30–12:30 Uhr

In diesem Workshop werden hypnosystemische Methoden wie das Therapeutische Modellieren sowie therapeutische Grüße, Metaphern, Anekdoten und Rituale demonstriert und anschaulich erläutert.

Den Rahmen des Workshops bildet der hypnosystemische Ansatz des Therapeutisches Modellierens, das anschaulich demonstriert und erklärt wird. Das Therapeutische Modellieren ist eine schnelle, sichere, radikal effektive Form hypnosystemischer Therapie, ähnlich einer Teile- oder Aufstellungsarbeit, nur eben konsequent aus einem konstruktivistischen Ansatz im Sinne Watzlawicks, aus der ericksonschen Hypnotherapie und aus dem Therapeutischen Erzählen heraus entwickelt.

Darin integriert und ebenfalls sorgfältig erläutert werden Kurzinterventionen wie Metaphern und Anekdoten, minimale Reframings, therapeutische Grüße, Deals mit dem Körper und Rituale wie das imaginative Herausziehen von Symptomen aus dem Körper. Teil der therapeutischen Arbeit ist ein genaues Beobachten und Beschreiben der nonverbalen Reaktionen der Klient:innen, um auftretende positive Veränderungen zu verstärken und zu stabilisieren, und eine therapeutische Dramaturgie, die zunehmend positive Erwartungen erzeugt. Es entsteht eine neue Form von Psychotherapie (und wohl auch Medizin), aufgebaut auf dem Körpererleben und den automatischen Reaktionen der Klient:innen. Die Vorgehensweisen werden erklärt, anschaulich demonstriert und nachbesprochen, sodass sie anschließend von den Teilnehmenden eingesetzt werden können.

Wann, warum und wie reagieren wir emotional? Können wir Emotionen beeinflussen? Welchen Einfluss haben Emotionen auf den Verlauf einer Hypnose? Wie leben wir mit Emotionen? Wie kann man Gesichter lesen lernen?

Emotionen können uns das Leben retten, aber sie können auch schlimmes Unheil anrichten. Sie können uns veranlassen, wirklichkeitsnah und angemessen zu handeln. Manchmal bringen uns unsere Gefühle auch dazu, in einer Art und Weise zu handeln, die wir im Nachhinein bereuen. Emotionen können ganz plötzlich entstehen, oftmals so plötzlich, dass unser bewusstes Selbst gar nicht daran beteiligt ist – häufig nicht mal erkennt, welcher Auslöser das Gefühl hervorgebracht hat. Diese Eile kann im Notfall lebensrettend sein oder fatale Folgen haben, wenn wir überreagieren. In diesem Workshop beschäftigen wir uns mit Trauer und Verzweiflung, Ärger und Zorn, Überraschung und Angst, Ekel und Verachtung, positiven Emotionen sowie Lügen und Emotionen. Für den Umgang mit unseren Patient:innen und Mitmenschen lernen wir, in deren Gesichtern zu lesen und unser Verhalten entsprechend anzupassen. Beispiele aus der eigenen Praxis sind willkommen und bereichern diesen Workshop.

Myoreflextherapie meets Hypnose: eine Kombination aus Trancetechnik und Körpertherapie als Türöffner zu traumatisierten Patienten, die über Sprache nicht mehr erreichbar sind.

Je nach Schwere eines Traumas kann es sein, dass sich Menschen so weit schützen und verschließen, dass wir therapeutisch nur wenig Zugang schaffen können. Ein Trauma hinterlässt Spuren im Körper: Energiemangel, Muskelhartspann, aktivierte Stressachse, Blockaden … Das Ergebnis ist oft ein Zustand, der verglichen werden kann mit dem sprichwörtlichen Nebel, der unsere Sinne trübt. So kommen wir schon bei kleinen zusätzlichen Aufgaben an unsere Grenzen und sind überfordert. Lernen und Entwicklung werden nahezu unmöglich und dadurch kann auch die beste psychologische, hypnotherapeutische Strategie nur mit Mühe umgesetzt werden. Hier kann die Behandlung durch Berührung und Muskelaktivierung ein Türöffner sein. In der integrativen Medizin stellt ein synergistisches Netzwerk die Basis der Therapie dar. In diesem Workshop möchte ich einen Bereich vorstellen, der sofort und effektiv in der täglichen Praxis umgesetzt werden kann. Inspiriert durch die Arbeit von Peter Köhne (Traumatherapie, Hypnotherapie) und Dr. Kurt Mosetter (Myoreflextherapie) baue ich im Sinne eines Plussummenspieles zwischen beiden medizinischen Systemen eine Brücke.

Wir besprechen die Altersstufen vom Baby bis zum Teenager, um ein besseres Verständnis für das jeweilige Alter zu entwickeln. Im Anschluss üben wir in Kleingruppen Tranceinduktionen und Trancevertiefungen für verschiedene Altersabschnitte.

Wir alle wissen, dass Kinder keine kleinen Erwachsenen sind. Umso wichtiger ist es, das Alter, in dem sich ein Kind gerade befindet, zu verstehen und zu wissen, was es benötigt. In diesem Workshop besprechen wir die Altersstufen 0 bis 2, 3 bis 6, 6 bis 10 und > 10 Jahre. Die Definitionen von Furcht, Angst und Phobie werden erklärt. Wir erarbeiten Verhaltensführung (kindgerechte Sprache, Tell-Show-Do, Systematische Desensibilisierung, Konditionierung, Modelling) und üben in Kleingruppen Tranceinduktionen und Trancevertiefungen für das jeweilige Alter. Als Suggestibilitätstest entzweien die Teilnehmer:innen ein Bleistift mit dem Zeigefinger.

Patient:innen mit größerer Aktivierung beim Zahnarztbesuch leiden und bringen manchmal das ganze Team zum Leiden. Hypnose ist ein besonders gut geeignetes Interventionsgeschenk, um dieser Patient:innengruppe zu helfen. Es gibt aber noch mehr: Wenn man den Vagus-Nerv einlädt, ja sogar direkt anspricht, kann das erstaunliche Wirkungen bei ängstlich-nervösen Patient:innen haben. Wir wollen uns einfache Interventionen anschauen, mit denen wir das Wissen um die Polyvagal-Theorie wirksam einsetzen können.

Jeder hat ihn, und er ist buchstäblich in aller Munde: der Vagus-Nerv oder, besser gesagt, der ein oder andere Ast des Vagus-Nerv. Das Wissen um diesen wichtigen Wächter hat Stephen Porges erforscht und publiziert. Peter Levine hat es in seinem Somatic Experiencing (SE) zu einer effektiven Traumatechnik als Grundlage für sein Modell herangezogen. Wir wollen in diesem Workshop sowohl die Polyvagal-Theorie als auch einfache Interventionen aus dem SE anschauen, die unseren Patient:innen (und uns) dabei helfen, entspannter und auch kooperativer in der Ordi zu sein.

14:00–17:30 Uhr

In diesem Workshop lernen Sie, die vielfältigen organisatorischen und emotionalen Gründe für Aufschiebeverhalten zu erkennen und diese mit Hilfe des Analyseschemas aus dem Training emotionaler Kompetenzen individuell zu erfassen. In einem zweiten Schritt wird vermittelt, wie Sie aus einem umfangreichen Methodenschatz bedarfsgenaue Strategien und Techniken für Ihren Klient:innen oder sich selbst zusammenstellen.

Die vielfältigen emotionalen und organisatorischen Gründe für Aufschiebeverhalten werden fundiert beleuchtet und Sie bekommen ein Tool an die Hand, mit dem sie diese gemeinsam mit oder für Klient:innen (oder sich selbst) analysieren und verstehen können. Die vermittelte Methodik basiert auf dem Training emotionaler Kompetenzen von Professor Berking und ist wissenschaftlich vielfach evaluiert. Aufbauend auf der Analyse werden in einem zweiten Schritt passgenaue und nachhaltige Lösungsstrategien entwickelt und die auf Selbstmanagement bezogenen, emotionalen und organisatorischen Kompetenzen bedarfsorientiert gestärkt. Wir schöpfen hierzu aus dem Methodenschatz verschiedener Fachrichtungen und Sie bekommen eine praxiserprobte Auswahl effizienter Tipps, Techniken und Arbeitsblätter an die Hand. Das vermittelte Vorgehen erlaubt eine hochindividuelle und dadurch sehr nachhaltige Vorgehensweise.

Die Traditionelle Chinesische Medizin mit der medizinischen Hypnose in der Zahnheilkunde miteinander verbinden – einfach und effektiv, für Anfänger:innen und Fortgeschrittene

Mit leicht verständlichen Anleitungen und Beispielen werde ich Ihnen zeigen, wie die Prinzipien und Methoden der TCM den Therapieerfolg während einer Hypnosesitzung positiv beeinflussen können. In diesen Workshop stelle ich Ihnen einfache Akupunkturpunkte und Punktkombinationen vor, die jede Zahnärztin und jeder Zahnarzt, aber auch Zahnassistent:innen während einer Hypnosesitzung anwenden können – auch ohne Akupunktur- oder TCM-Ausbildung oder Vorkenntnisse. Leichte, sanfte Berührungen während der Induktion oder Trance (natürlich mit Zustimmung der Patient:innen) verstärken und vervollständigen die hypnotische Arbeit. Akupunkteur:innen können Akupunkturpunkte mit Nadeln stechen. Zusätzlich werde ich kurz in die Lehre der fünf Elemente (Wandlungsphasen) eingehen, um Ihnen neue Anreize und Möglichkeiten für die Induktion, Trancearbeit, Suggestionen und Metaphern zu präsentieren.

This presentation will explain in theory and practice, how to produce and manage deep trance.

The »Oxo« is a model designed by my experience in medical hypnosis, based on historical research and neuroscientific consideration. It’ll give you a complete modern and new method, in theory and practice, to manage deep trance and to produce hypnotic phenomena. According to your practice, in operative medical or therapeutic hypnosis, you’ll discover more freedom, creativity and intuition to make hypnosis.

Ein aktives methodisches Seminar für zahnärztliche Hypnose zwischen Standard und kreativer Flexibilität.

Anhand von praxisrelevanten Fällen (Video) stelle ich ein Bausteinkonzept vor, das in individuellen Praxisabläufen integriert werden kann. Ein zentrale Frage führt dabei durch den Workshop: Wie kann ich mit Hypnose emotional ruhig und wirtschaftlich sicher arbeiten und entspannt leben?

Menschen mit Long Covid und Post-Vac-Syndrom als neue Diagnosen begegnen uns als Patient:innen mit psychosomatischen Beschwerdebildern täglich in der Praxis. Begleitend treten Angst, Depression oder andere Folgen von Stress als Symptome auf. Hypnotische Kommunikation hilft den Betroffenen oft, Entspannung zu erfahren und einen besseren Zugang zu ihren Ressourcen zu finden. Fallbeispiele aus der Praxis der Referentin, Übungen und gemeinsamer Austausch vertiefen das Thema des Workshops.

Ziel des Workshops ist, dass die Teilnehmenden Hypnoseinduktionen für sich und ihre Patient:innen kennenlernen. Fallbeispiele verdeutlichen die Brisanz und Aktualität von Long Covid und Post-Vac-Syndrom, auch in der Zahnarztpraxis. Empathie mit den Betroffenen erleichtert den Zugang zu eigenen inneren Ressourcen mit dem Ziel, die Resilienz zu stärken.

Samstag, 9.9.2023

9:00–12:30 Uhr

Menschen können durch bestimmte Umstände in eine Krise geraten. Durch die hypnotische Krisenintervention sichern wir die Aufmerksamkeit der Patient:innen, stellen eine positive Beziehung zu ihnen her und können sie falls nötig durch Blitzinduktionen in eine Trance hineinführen. Einfache Atemtechnikensteigern die Selbstwirksamkeitserwartung und fördern die psychische Resilienz. Techniken: Strategien der Aufmerksamkeitsfokussierung, Rapport, Blitzinduktionen, Atemtechniken, hypnotische Sprachmuster, Anleitung für die Selbsthypnose.

Eine Krise kann entstehen, wenn ein Mensch mit Lebensereignissen konfrontiert wird, die er im Moment nicht bewältigen kann. Im medizinischen Kontext können dies Unfälle sein, aber auch ein Schock wie z. B. nach der Diagnose einer schweren Krankheit. Erlebte Hilflosigkeit oder große Furcht. Menschen, die sich in einer Krise befinden, haben keinen Zugang mehr zu ihren Bewältigungsstrategien, oder die erlernten Strategien helfen nicht. Durch die hypnotische Krisenintervention sichern wir die Aufmerksamkeit der Patient:innen, stellen eine positive Beziehung zu ihnen her und können sie falls nötig durch Blitzinduktionen in eine Trance hineinführen, um Ressourcen zu aktivieren, die ihnen helfen, neue Bewältigungsstrategien zu erlernen, Schmerzen auszublenden oder Spannungen und Stress zu reduzieren. Einfache Atemtechniken, die wir vermitteln, steigern die Selbstwirksamkeitserwartung und fördern die psychische Resilienz. Wir führen die Patient:innen aus der Krisen-Trance in die Ressourcen-Trance. Techniken: Strategien der Aufmerksamkeits-Fokussierung, Rapport, Blitzinduktionen, Atemtechniken, hypnotische Sprachmuster, Anleitung für die Selbsthypnose.

In diesem Workshop werden verschiedene einfache Techniken und Strategien zur guten Gestaltung von medizinischen Interventionen vorgestellt, die der Prävention und Sekundärprävention von Angst und Schmerz dienen und verängstigte Kinder gut vorbereiten. Anhand von Beispielen aus der der täglichen Praxis einer Kinderklinik erhalten die Teilnehmenden einfaches, aber effektives Handwerkszeug – kleine Experimente zur Selbsterfahrung inklusive.

Im Laufe eines jeden Kinderlebens werden einmal Blutentnahmen oder Injektionen notwendig. Chronisch kranke Kinder sind damit ständig konfrontiert und dazu oft schon traumatisiert von diversen Krankenhausaufenthalten und Behandlungen, die sie als gewaltsam und überwältigend erlebt haben. Im Workshop werden verschiedene einfache Techniken und Strategien zur guten Gestaltung von medizinischen Interventionen vorgestellt, die der Prävention und Sekundärprävention von Angst und Schmerz dienen. In wenigen therapeutischen Sitzungen können diese auch genutzt werden, um verängstigte und entsprechend widerständige Kinder gut vorzubereiten. Verschiedenste Techniken liegen im therapeutischen Werkzeugkasten, um die spontan auftretende Trance hilfreich zu nutzen: Dabei geht es um die gesamte Gestaltung des Settings unter Einbeziehung der Eltern, um hilfreiche Placebo-Formulierungen, um den Magischen Handschuh, allerlei Zaubereien, Düfte, Kräfte-Säfte, Buzzy-Bienen und Geschichten … Anhand von Beispielen aus der der täglichen Praxis einer Kinderklinik erhalten die Teilnehmenden einfaches, aber effektives Handwerkszeug, um den kleinen Patient:innen notwendige Behandlungen zu erleichtern – kleine Experimente zur Selbsterfahrung inklusive.

In diesem Workshop werden zahnmedizinische Kommunikationstechniken vorgestellt, bei denen die Hypnose ein Weg zur entspannten Zahnbehandlung und ein erfolgreiches Praxiskonzept für Patient:innen und Zahnärzt:innen zur Lösung von Problemfällen ist. Die Teilnehmenden sind zum Erfahrungsaustausch und zur Mitarbeit eingeladen.

Zahnärztliche Hypnose als Weg zu einer entspannten Zahnbehandlung und gleichzeitig als Schlüssel für ein erfolgreiches Praxiskonzept und glückliches gesundes Leben. Eine patientenzentrierte therapeutische Kommunikation nutzt den fokussierten Zustand der Angst, um eine vertrauensvolle Beziehung herzustellen und zielorientiert Auftrag und Bedürfnisse der Patient:innen zu klären. Stressfreie effiziente Behandlungen ermöglichen einen entspannten Praxisalltag, schaffen ein angenehmes Klima und fördern Gesundheit aller Beteiligten.

Aus dem Inhalt: Beschreibung natürlicher Bewusstseinszustände; verbale und nonverbale Kommunikationerleichterer; erste gemeinsame Selbsterfahrung in einer Gruppentrance; Indikationen der Hypnose; Einsatz der Helfer:in bei der Behandlung;Kinderhypnose

Gesundheitsprophylaxe und Ernährungsberatung sind essenzielle Bestandteile unseres Berufes. Deshalb ist es eine wichtige Aufgabe, unseren Patient:innen bei der Bewältigung ihres Suchtverhaltens zu helfen. Ganz besonders vor parodontologischen und implantologischen chirurgischen Eingriffen ist ein rauchfreier Mund und Mensch eine wichtige Bedingung für den Langzeiterfolg. Die Systematik der Suchtbewältigung mit Vorgespräch, Vorarbeit der Patient:innen und einer Hypnosesitzung wird in diesem Workshop erläutert und demonstriert.

14:00–17:30 Uhr

Symptome können als Symbole unbewusster Bedeutungen bisherigen Erlebens aufgefasst werden. Daher kann es das Verschreiben des Symptoms in der vertrauensvollen Atmosphäre hypnotischer Trance ermöglichen, die ihm zugrunde liegenden Motive zu erkennen und zu benennen. Die philosophischen Vorannahmen werden vorgestellt, Übung und Erörterung folgen.
Kultur ist die kollektive – überwiegend unbewusste – Erinnerung an das, was bisher funktioniert hat. Und das, was bis heute funktioniert hat, kann morgen schon ganz anders sein. Kultur schafft Sicherheit und Vertrauen und erklärt mehr als 30 % der Varianz des Unternehmenserfolges. Andererseits ist die Praxiskultur ein Hauptgrund für Kündigungen: Über 45 % der Personen, die eine neue Stelle wieder kündigen, tun das wegen der Unternehmenskultur. Kennst du das zentrale Zeichen, an dem du erkennen kannst, dass Praxiskultur in deiner Praxis gerade ein Thema ist? Es ist der Satz: »Das haben wir doch schon immer so gemacht!« Im Workshop erfährst du, warum und was du dann tun kannst!

Die Kultur ist die größte kollektive Trance in jeder Gruppe. Das gilt sowohl für die Kultur(en) in der Gesellschaft als auch für die Kulturen in Betrieben oder Familien. Durch kleine kulturelle Unterschiede grenzen sich verschiedene Gruppen gegeneinander ab – zum Beispiel auch Abteilungen in Kliniken oder großen Praxen. Kultur ist unbewusst, und das Unbewusste am Unbewussten ist ja bekanntlich, dass es unbewusst ist! Deswegen kannst du eine Kultur nur erkennen, wenn du genau weißt, worauf du achtest. Der Workshop zeigt dir die verschiedenen versteckten Zeichen von Kulturen und wie du sie beobachten kannst. Wenn du die wichtigsten Faktoren erkannt hast, kannst du sie weiter fördern, wenn sie deinen Praxiszielen dienen. Aber was ist, wenn du realisierst, dass bestimmte Aspekte deiner augenblicklichen Praxiskultur das Erreichen deiner Ziele gefährden? Im Workshop werden auch Wege aufgezeigt, wie du deine Praxiskultur mit systematischen kleinen Anstößen in eine neue Richtung entwickeln kannst. Und falls du noch keine eigene Praxis hast? Dann hilft dir der Workshop, generell die Kulturen von Praxen zu erkennen und schneller zu entscheiden, welche Praxis besonders gut zu dir passt.

Mittels der Aktiv-Anästhesie-Hypnose ist es möglich, Patient:innen ohne Beigabe von Anästhetika zu behandeln. Die zentrale Idee dieser Induktion beruht darauf, dass spannungsfördernde Gedanken extrem aufmerksamkeitsabsorbierend sind und so zur Schmerzreduktion beitragen können.

Die Aktiv-Anästhesie-Hypnose ist eine Form der Tranceinduktion, mit der es möglich ist, viele Patient:innen ohne Beigabe von chemischen Anästhetika im zahn- oder kieferchirurgischen Bereich zu behandeln. Die Methode orientiert sich am Aufbau und Verlauf einer Doppelinduktion, also einer Induktion, an der gleichzeitig zwei Hypnotiseur:innen (oder Zahnärztin und Helfer!) beteiligt sind. Chirurgischer Eingriffe, wie zum Beispiel das Einsetzen von Implantaten in den Kieferknochen, Laserbehandlungen an der Gesichtshaut und der Zunge, Zystektomien, Wurzelspitzenresektionen oder das Entfernen von verlagerten Weisheitszähnen sind mit dieser Technik ebenso gut durchführbar wie das einfache Ziehen von Zähnen. Die Aktiv-Anästhesie-Hypnose basiert auf der Annahme, dass Aufmerksamkeit eine begrenzte, kaum teilbare Ressource darstellt. Die Patient:innen werden hierbei zuerst in einen passiven hypnotischen Zustand geführt, um dann, wenn der schmerzhafte Eingriff erfolgt, aktiv abgelenkt zu werden. Diese Ablenkung ist an ein zeitliches mentales Dilemma gekoppelt, so dass die Patient:innen extrem dissoziiert werden, weil sie vor einer fast unlösbaren Aufgabe stehen. Während des Eingriffs wird aus unterschiedlichen Richtungen auf die Patient:innen eingesprochen. Der hypnotische Vorgang wird am Ende amnestisch versiegelt, sodass sie sich an die Behandlungsschritte nicht mehr erinnern können.

Für Samstag, den 9. September lädt die Wissenschaftsreferentin der DGZH, Carla Benz, zum traditionellen Wissenschaftssymposium ein. In kollegialer Runde werden aktuelle Forschungsarbeiten vorgestellt und diskutiert. Das Wissenschaftssymposium ist für die DGZH von ganz besonderer Bedeutung, denn die Förderung der Wissenschaft ist eines der drei Hauptziele des Vereins.

9:00–18:00 Uhr

Für Praxismitarbeiter:innen bietet die DGZH am Samstag, 9.9.2023 ein ganztägiges Programm an. Zusammen mit der Moderatorin Jeannine Radmann und ihren Gastreferent:innen tauchen die Teilnehmenden ein in die faszinierende Welt der nonverbalen Hypnosetechniken, der smarten Gesprächsführung und der zauberhaften Kinderhypnose.

Weitere Informationen

Sonntag, 10.09.2023

9:00–12:30 Uhr

In der Matinee am Sonntag geben Charlotte Cordes und Florian Schwartz eine Kostprobe davon, wie man szenische Elemente ins provokative Coaching und in die Therapie integrieren kann. Inhalte: Kleine theoretische Einführung in den Provokativen Ansatz und die Provokative Szenenarbeit; Live-Arbeiten durch die Referenten; Übungen, damit die Teilnehmenden die Möglichkeit haben, ein bisschen selbst auszuprobieren.

In diesem Workshop zeigen die beiden Referent:innen, wie man szenische Elemente ins provokative Coaching und in die Therapie integrieren kann. Sie führen Live-Arbeiten durch und geben den Teilnehmenden die Möglichkeit, anhand von ersten kleinen Übungen, einzelne Bausteine (wie z. B. Zeitsprünge oder Perspektivwechsel) auszuprobieren, die sie dann bei ihren Klient:innen einsetzen und beliebig mit der Art und Weise, wie sie sonst arbeiten, kombinieren können. Alleine oder zu zweit. Die Zeit für Transferfragen ist natürlich auch gegeben. Oberstes Ziel: Niemand wird vorgeführt, sondern behutsam und humorvoll mit Themen konfrontiert. Ganz im Sinne der nonverbalen Wertschätzung, die hinter dem Provokativen Ansatz steckt.

Anmerkung: Wir wollen Sie ermutigen, in Coaching- und Therapieeinheiten auch Elemente einzubauen, die auf den ersten Blick nicht hineinzupassen scheinen. Nutzen Sie alle Fähigkeiten, die Sie haben, und probieren Sie neue Dinge aus. Es geht oft mehr, als Sie denken.