Hypnoseassistenz-Symposium

Zahnärztliche Hypnose für ZFA

Ein Tag voll Inspiration

Für Praxismitarbeiter:innen bietet die DGZH am Samstag, 31.8.2024 ein ganztägiges Programm an. Zusammen mit der Moderatorin Jeannine Radmann und ihren Gastreferent:innen Clemens und Pia Esser, Sermin Özbey, Babette Schallenberg und Anja Brinkmann tauchen die Teilnehmenden in die faszinierende Welt hypnotischer Techniken ein und erfahren, wie drei unterschiedliche Praxiskonzepte mit den täglichen Angstpatient:innen umgehen. Und all das zum Preis von nur 180 Euro pro Person inklusive Verpflegung!

Programm

Angst vertreiben mit AnkerPressur®

Können Hypnose und Akupressur in einer Technik vereint werden? Ja! Pia und Clemens Esser, Hypnosezahnärztehepaar aus Pfalzdorf, stellen das in ihrer Praxis sehr erfolgreiche 5-Schritte-Konzept für den Umgang mit Angstpatient:innen vor. Es kann schnell erlernt und sofort in der Praxis umgesetzt werden. Dabei lernen Sie die 10 wichtigsten Akupressurpunkte für die zahnärztlichen Praxis kennen, die Sie für Ihre Patient:innen und sich selbst nutzen können. Verbunden mit hypnotischen Suggestionen können so sehr gute Anker gesetzt werden. Im eindrucksvollen Video zeigen Pia und Clemens Esser, wie Würger in weniger als 5 Minuten intraoral geröntgt oder abgeformt werden. Außerdem können Sie live miterleben, wie durch das Drücken stark beruhigender Akupressurpunkte unser Puls verblüffend schnell sinkt.

Also schnallen Sie Ihre Smartwatches um und seien Sie dabei, wenn wir lernen, mit AnkerPressur® Angst zu vertreiben!

Für Praxismitarbeiter:innen, die erstmalig in die Welt der Hypnose eintauchen, wird vormittags parallel eine Einführung in die moderne zahnärztliche Hypnose und Kommunikation angeboten.

LOL – Angst vertreiben mit Humor und Lachen 

Am Nachmittag geben die beiden Berliner Hypnoseassistentinnen Sermin Özbey und Babette Schallenberg aus ihrer langjährigen Erfahrung einen humorvollen Einblick in die Hypnosezahnarztpraxis. Sie starten mit einer wohltuenden Mittagstrance mit Doppelinduktion und berichten dann, warum lachen so gesund und ansteckend ist und was dabei in unserem Körper passiert. Mit viel Humor und fröhlichen Techniken zeigen sie, wie sie in kurzer Zeit den großen und kleinen Patient:innen die Angst nehmen und ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Alles kann sofort angewendet werden. Das Motto gilt: aus der Praxis für die Praxis und zwar von Hypnoseassistentinnen für Hypnoseassistent:innen. Achtung: Lachmuskelkater möglich!

Angst vertreiben mit schneller Hypnosetechnik

Zum Abschluss präsentiert uns Anja Brinkmann, Hypnosezahnärztin aus Cochem, in ihrem inspirierenden Workshop ihre praxiserprobte und aktuell häufig angewandte schnelle Hypnoseinduktionstechnik. Nach einer Live-Demonstration haben Sie die Gelegenheit, diese geniale Technik sofort selbst zu erlernen und zu üben. Nutzen Sie die Möglichkeit, Fragen zu stellen, und lassen Sie sich dabei von zusätzlichen Tipps und Tricks inspirieren. Erleben Sie, wie Sie das Gelernte unmittelbar praktisch umsetzen und mühelos in Ihre tägliche Praxisroutine integrieren können. Nicht nur Ihre Patient:innen, sondern auch Sie selbst und das gesamte Praxisteam werden zukünftig fantasievoll und mit Leichtigkeit durch Hypnose Ihren Alltag bereichern.

Konzept

Der Fokus dieses Symposiums ist absolut praxisorientiert. Knackige Techniken, Livedemos und Videos aus unseren Hypnosepraxen gestalten den Tag spannend und kurzweilig. Für Praxismitarbeitende, die erstmalig in die Welt der Hypnose eintauchen, wird vormittags parallel ein Einführungskurs angeboten.

Zielgruppe

Bereits zertifizierte oder noch in Ausbildung befindliche Hypnoseassistent:innen bzw. hypnoseerfahrene ZFA, ZMP, DH und ZMV.

Vorteile

Für Sie als Praxischef:in: eine hoch motivierte Assistenz, die neue Tools erlernt hat, sich über ihre eigene Qualifikation im Klaren ist, bekannte Techniken vertieft und diese Erfahrungen am Montag in ihrer Praxis umsetzen kann.
Für Sie als Hypnoseassistent:in: neue Eindrücke und Inspirationen sowie ein intensiver Austausch mit Gleichgesinnten in einem Rahmen, in dem Assistent:innen unter sich sind.

Rückschau

Hypnoseassistenz-Symposium 2022

Kleine Tiger stark machen und Pubertiere begeistern

Das 7. Symposium für die Hypnoseassistenz zeigte lebendig und praxisnah, wie Kinderprophylaxe so richtig Spaß macht. Ein Erfahrungsbericht von Sermin Özbey

 

Hallo liebe Hypnosebegeisterte! Hier bin ich wieder, Sermin, eure Hypnoseassistentin und Stammgast auf dem Hypnosekongress. Wie jedes Jahr waren die Workshops eine große Bereicherung, besonders für eine fanatische Hypnoseassistentin wie mich. Wie eine Wahnsinnige rannte ich mit meinem Schreibblock in der Hand von Raum zu Raum und saugte den ganzen Input der Referent:innen in mich hinein. Die frisch getankte Energie reicht für mich ein ganzes Jahr. Das Symposium von Jeannine Radmann, die uns mit Superideen und Gastreferent:innen sehr inspirierte, war ein Muss. Dieses Jahr war Ute Stein eingeladen, die uns zeigte, wie leicht und spielerisch wir eine Kinderprophylaxe und Fissurenversiegelungen durchführen und aus Zahnputzmuffeln Zahnputzmeister:innen machen können. Wir lernten, Rapport aufzubauen, Hände kataleptisch werden zu lassen und alle Sinneskanäle zu aktivieren. Das Repertoire reichte von Metaphern wie dem bunten Luftballon in unserem Bauch bis zur Schreitrance. Um meine Begeisterung in Worte zu fassen, würde ich am liebsten jedes kleine Detail aufzählen, aber dafür befürchte ich, bräuchte ich zwei weitere Seiten. Auch jetzt noch staune ich, wie viele Möglichkeiten uns in diesem Workshop geboten wurden, wie man ohne großen Aufwand und in wenigen Minuten Kinder und uns Helfer:innen begeistern kann.
Im zweiten Teil durften wir in die Welt der Zauberei eintauchen. Jedem Kind ist diese Traumwelt sehr vertraut, sodass man sie mit magischen Geschichten, lustigen Kinderreimen und Kinderliedern ganz schnell in den Bann ziehen kann. Eine Geschichte hat mir besonders gefallen und ich musste sie sofort meinen Kindern vorführen: Die kleine Fee und ihre Zauberrakete! Wie schön ist es, dass man mit einem einzigen Teebeutel, Feuerzeug und einer romantischen Geschichte Herzen in die Augen zaubern kann. (In diesem Film kann man sehen, wie die Teebeutelrakete funktioniert: https://youtu.be/HFKBCjMd3ds.)
Zum wundervollen Abschluss haben wir unter großem Lachen und Auf und Nieder im Kreis alle »Laurentia, liebe Laurentia« gesungen. Und das, was ich euch jetzt erzähle, glaubt mir keiner: Auf einmal gab es dabei einen lauten Knall! Es lag so viel Magie in der Luft, dass plötzlich der Korken von der Sektflasche explodierte und sich wie die Zauberrakete in die Luft begab. Aus der magischen Flasche haben wir bei unserem traditionellen Get-together am Ende des Symposiums ein paar Schlückchen getrunken.
So viele Hypnoseassistent:innen unter sich gibt es sonst nie, und wir haben uns besonders gefreut, dass auch zwei Herren wieder dabei waren. Ich glaube, ich spreche für alle, wenn ich sage, dass die Teilnehmenden mit einem verzauberten Lächeln aus dem Raum gingen – und ich freue mich schon auf nächstes Jahr!

33 Studierende verstanden das Angebot als Chance und stellten den Referenten sehr viele Fragen. Dr. Carla Benz und Zahnarzt Uwe Rudol sorgten für mehr Klarheit, denn leider werden viele der gestellten Fragen durch die herkömmlichen Lehrbücher an den Universitäten nicht beantwortet.

Dass es für Bruxismuspatienten Botoxtherapien gibt, ist bekannt; jedoch kann eine sinnvolle Alternative auch eine Kombination aus Zahnarztbesuch und Hypnotherapie sein. „Das Problem an der Wurzel bekämpfen“ lautet die Devise. Dies war für uns Studierende teilweise wirklich überraschend.

Einen weiteren Aha-Effekt hatten wir, als der Umgang mit Angstpatienten, Autisten und Menschen mit Einschränkungen/Behinderungen durch Hypnose dargestellt wurde. Viele Kolleginnen und Kollegen würden Patienten sofort an Spezialisten überweisen, doch mit Hilfe einer selbst induzierten Trance ist es oft möglich, selbst in kniffligen Situationen Heilungserfolge ohne Vollnarkose zu erzielen. Auch eine gewisse Geduld im Umgang mit Menschen kann man im Curriculum erlernen, was leider heutzutage fast schon ein Alleinstellungsmerkmal ist.

Die niedergelassene Berliner Zahnärztin Dr. Ute Stein trug am Nachmittag ihre Erfahrungen in der Kinderbehandlung bei und veranschaulichte, wie praktikabel dort Hypnose und die damit verbundenen Kommunikationstechniken sind. Neben Vorträgen und Präsentationen wurde in Selbsterfahrungen und Gruppenübungen deutlich, wie natürlich und alltagstauglich Hypnose sein kann. Für den Behandler verbessert sie das Arbeitsklima, denn einerseits werden die Patienten so kooperativ und zufrieden und andererseits helfen die Beruhigungs- und Präzisionstechniken dem Behandler selbst. Weiterhin wurde vorgestellt, wie das Praxispersonal einbezogen und eine gemeinsame Behandlung mit Hypnose gestaltet werden kann, sodass durch das Hand-in-Hand-Arbeiten eine konstruktive Situation entsteht.

In den Pausen konnte die innere Ruhe mit Hilfe von Kaffee, Kuchen und anregenden Gesprächen ausgeglichen werden. Insgesamt war der Kongresstag eine tolle Möglichkeit, über den Tellerrand zu schauen. Hoffentlich werden die Studierenden auch in Zukunft mit diesen Einblicken versorgt und erlernen Hypnosetechniken für sich und ihre eigene Praxis.

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